Hella» bei Beginn der Perserkrtege.
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konnte er durch Volksabstimmung, die vermittelst beschriebener Scherben geschah, auf zehn Jahre des Landes verwiesen werden, jedoch ohne daß er an seinem Vermögen und seiner Ehre eine Einbuße erlitt.
Hellas bei Beginn der Perscrkriege.
§ 21. Die griechische Kolonisation. Das griechische Volk hatte in 1lianoerung. den letzten Jahrhunderten einen gewaltigen Ausschwung genommen. Zunächst hatte es sich mächtig nach Osten und Westen ausgebreitet. Die Bevölkerung war stark gewachsen, so daß sie im Mutterlande nicht mehr genügenden Unterhalt sand; zudem verlockten so viele sremde Küsten zur Auswanderung, wo man auf fruchtbarer Erde sich eine neue Heimat begründen konnte. So trat denn ein zweites Zeitalter der Kolonisation ein. Damals wurden auf der Insel Sizilien M e s s a n a und5lolonttn' Syrakus, in Unteritalien, das wegen der Menge der dort gelegenen griechischen Städte den Namen Großgriechenland erhielt, Tarent und viele andere Kolonien, angelegt, die schnell zu Größe, Macht und Reichtum emporblühten. Selbst im südlichen Gallien, dem heutigen Frankreich, ward eine griechische Kolonie gegründet, M a s s a l. i a, das heutige Marseille.
Ferner bedeckten sich die Nordküste des Agäischen Meeres und die Gestade des Marmarameeres mit Griechenstädten. Am Bosporus wurde Byzanz, das heutige Konstantinopel, gegründet, welches wegen seiner außerordentlich günstigen Lage sich schnell entwickelte. Endlich wurde das Schwarze Meer von einem Kranze griechischer Ansiedelungen umgeben. Bald gewarnt seine Nordküste, das heutige Südrußland, besondere Wichtigkeit; denn von dort wurden alljährlich große Schiffsladungen von Getreide in das getreidearme griechische Mutterland versandt.
§ 22. Griechisches Leben. Nun blühte der griechische Handel c'an6<L empor. Schwerbefrachtete Fahrzeuge, welche die Erzeugnisse Ägyptens und der Länder ant Schwarzen Meere, Kleinasiens und des Mutterlandes, Italiens und Galliens an Bord führten, durchkreuzten die Meere und füllten die Häfen der größeren Handelsstädte, wie Korinth, Ägina, Athen, Syrakus,
Milet. Zwar schuf die Fahrt über das Meer dem Kaufmann viele Gefahren; Stürme konnten sein Schiff treffen, Seeräuber ihn angreifen, wilde Volkerstämme, zu denen er verschlagen wurde, ihn berauben; aber wenn die Fahrt gelang, so fiel ihm ein reicher Gewinn zu. Mit dem Handel zugleich erblühte das Gewerbe. Vielfach entstanden Fabriken, die indessen nicht®roeit** wie die heutigen Fabriken mit Maschinen betrieben wurden, sondern in denen
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Geschichte der Römer.
so viele Kriege geführt hatten, das neupersische Reich, dessen Herrscher, die Sassaniden, sofort die römische Grenze angriffen.
Der politischen Zerrüttung ging der wirtschaftliche Verfall zur Beite. Der Großgrundbesitz wuchs in erschreckendem Maße, während der Bauernstand verarmte; das Gewerbe und der Handel mußten unter den Bürgerkriegen und der allgemeinen Unsicherheit auf das schwerste leiden; dazu trat der furchtbare Steuerdruck. Auch die Sittlichkeit war in stetem Sinken; von der alten Römertugend und Vaterlandsliebe war längst nichts mehr zu finden. Dazu hatte der alte Götterglaube seine Kraft verloren; zu Aberglauben und Zauberei ncchm man seine Zuflucht, und ägyptische und orientalische Gottheiten fanden viele Verehrer. Da war es das Christentum, von dem eine religiöse Erneuerung ausging. Immer größer wurde die Zahl der Christen, vornehmlich unter den Armen und Bedrückten, aber auch unter den vornehmen Ständen. Ost und hart wurde cs verfolgt, aber es konnte nicht ausgerottet werden; Tausende mußten den Märtyrertod erleiden, aber ihr Glaubensmut erweckte immer neue Bekenner.
Dionettan « 112 Diokletian und Konstantin. Zwei bedeutende Kaiser haben
Um ow. o .
durch eine Neuordnung des Reiches dem völligen Verfalle gewehrt. D t o = kletianus zunächst, welcher, obwohl der Sohn eines Sklaven, als tüchtiger Soldat zum Throne gelangt war, gestaltete die Verfassung so, daß der Kaiser einer unbedingten (absoluten) Macht genoß; die äußeren Zeichen dafür waren, daß er sich als Herr begrüßen ließ und die Kniebeugung verlangte, daß er nach beut Vorbilbe orientalischer Herrscher eine sorgfältig festgestellte und beobachtete Hoforbnung einführte und sich mit einem in Rangklassen abgestuften Hofstaat umgab. Zur besseren Verwaltung teilte er das Reich in vier Teile, an beren Spitze er je einen Herrscher stellte.
Konstantin. Nach seiner Abbankung brachen neue Bürgerkriege aus, bis es
Konstantinus gelang die Reichseinheit wieberherzustellen und sich zum Alleinherrscher zu machen. Er fuhr fort in bettt Bestreben, die Reichs-Verwaltung bis ins einzelne zu ordnen und die Staatsbeamten in unbedingter Abhängigkeit von der Regierung zu erhalten. Er schuf ferner eine neu-e Residenz in der ebenso günstig wie schön gelegenen Stadt Byzanz, die nunmehr Konstantinopel genannt wurde. Endlich aber begünstigte und förderte er das bisher verfolgte Christentum. Er leitete selbst die erste der großen Versammlungen der christlichen Kirche, das Konzil von Nicäa. Auf dem Totenbette ließ er sich taufen. Zwar hat einer feiner Nachfolger, Kaiser Julian, den man Apostota, den Abtrünnigen,
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Extrahierte Personennamen: Konstantin Konstantin Nicäa Julian
5. Die Länder der Semiten. § 6. Die Babylonier und Kssyrer.
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2. Babylonien, am Unterlauf beider Ströme,
3. Assyrien, östlich vom oberen Tigris.
§ 6. Die Babylonier und Assyrer.
1. Land und Volk, fluch in Den fruchtbaren Tälern der Zwillingsströme Euphrat und Tigris entwickelte sich eine hohe Kultur. Die früheren Bewohner des unteren Stromlandes wurden von semitischen Stämmen besiegt; doch nahmen die Sieger die Kultur der Besiegten an. In der (Ebene am Unterlauf der Ströme entstand dann das Reich der Babi)Ionier, in der Berglandschaft östlich vom oberen Tigris das Reich der Assyrer.
2. Religion und Bildung. Die Religion beider Völker war besonders Gestirndienst, ihr fjauptgott der Sonnengott Bel, d. i. Herr. Die Tempel waren terrassenartig abgestufte Türme, die wohl zugleich als Sternwarten dienten. Den Gottesdienst besorgte der Priester st and. Sie besaßen schon reiche astronomische Kenntnisse, so daß Babylonien als die Heimat der Astronomie gilt, fluch trieben sie Sterndeuterei (Astrologie), die auf dem Aberglauben beruht, daß die Stellung der Sterne das Schicksal der Menschen bestimme. Sie gebrauchten die Keilschrift*), die gewöhnlich auf Tontafeln eingeritzt wurde.
3. Ackerbau, Gewerbe und Handel. Der Ackerbau des Landes war sehr ergiebig, da die fleißigen (Einwohner Me Überschwemmungen der Ströme durch Dämme, Kanäle und Teiche zu regeln verstanden. Richt minder geschickt waren sie in der Weberei; babylonische Mäntel und Teppiche waren im ganzen Morgenlande berühmt. Sie trieben lebhaften Handel, teils zu Lande mit Karawanen, teils auf dem (Euphrat,
*) Assyrische Keilschrift:
-<-< >> Ttt Tt Ttt T V Tf <T3=
sibä a uma ma i na ka scha a di
sibä uma ina kaschädi
£Ttt= * tttt et tlt -T<T tttt= Hf- fceh
u sehe ssi ma summatu issuru u masch schir
uschessima summatu umaschschir
— Als der siebente Tag herankam, da ließ ich eine Taube heraus und ließ (sie) los.
(Bus der babylonischen Sintsluterzählnng.)
Volk
Religion
Bildung
kickerbau
Weberei
Handel
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§. 5, 3. Die Kultur der Ägypter.
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samt dem verzierten Sarge, in welchen man u. a. eine Gebete enthaltende Papyrusrolle, das sogenannte Totenbuch, legte, in einem unterirdischen Gemache auf, welches sich im Westen jeder Stadt befand. Solche unterirdische Begräbniskammern wurden von den Griechen Katakomben genannt. Der abgeschiedenen Seele war nach dem Glauben der Ägypter folgendes Schicksal bereitet: Sie zieht mit der untergehenden Sonne in die Unterwelt und tritt vor Osiris zum Totengericht. Diesersitzt auf erhabenem Thron, umgeben von 42 Richtern, neben ihm der ibisköpfige Schreiber Toth mit der Feder in der Hand. Nachdem die Seele geschworen, daß sie sich keiner Todsünde schuldig wisse, wird das Herz des Toten gegen die Straußenfeder, das Symbol der Gerechtigkeit und Wahrheit, gewogen, und der Schreiber zeichnet das Ergebnis auf. Diejenigen, welche das Gericht wohl bestanden haben, werden in die Gefilde der Seligen geleitet, wo sie, zum göttlichen Ursprung zurückgekehrt, den Lohn ihres frommen Wandels finden. Die Schuldigen dagegen werden zur Seelenwanderung verurteilt, und ihre Seelen müssen zur Strafe und Läuterung bis zu 3000 Jahre durch Tierleiber wandern, worauf sie zur Prüfung von neuem in den Menschenleib zurückkehren.
3. Die Kultur der Ägypter.
Die Ägypter brachten es in dem fruchtbaren Lande durch Frömmigkeit, Arbeitsamkeit und Mäßigkeit zu einer höchst merkwürdigen Kultur. Der größte Teil der zahlreichen Bevölkerung beschäftigte sich mit dem reichlich lohnenden Ackerbau. Der Überschuß an Produkten erzeugte den Handel. Dieser war zuerst Tauschhandel, blieb lange Zeit auf das Land selbst beschränkt und hatte den Nil zur Hauptvermittlungsstraße. Später wurden fremden Kaufleuten einzelne Orte für den Austausch der Handelsartikel geöffnet, doch blieb der Verkehr mit den Fremden beschränkt, und die Ägypter, die sich für ein bevorzugtes Volk hielten, blieben schwer zugänglich. Das Gewerbe befaßte sich mit der Herstellung von Gewändern aus Byssus (einer Art Baumwolle), von Arbeiten aus Metall, Glas und Thon, welche ebensowohl eine große Kunstfertigkeit, wie Wohlstand und Luxus bei den Ägyptern bekunden.
Kunstdenkmäler. Die großartigsten Kunstleistungen gehören der Baukunst an. Die altägyptischen Bauwerke erregen sowohl durch das Ungeheure ihrer Verhältnisse und die Größe der mechanischen Arbeit, wie durch die hohe Vollkommenheit der dazu erforderlichen Kunstfertigkeiten und die Beseitigung au^der unüberwindlich erscheinenden Schwierigkeiten ungeteilte Bewunderung. Nur eine gewaltige, völlig willenlose Volksmasse konnte, dem Drucke der Könige und Priester nachgebend, gleich einer kolossalen Maschine mit einem seltenen Aufwand von Zeit, Kraft und Geduld solche Riesenbauten schaffen. Zu den merkwürdigsten Baudenkmälern gehören folgende:
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§ 18. Land und Volk. § 19. Die Götter der Griechen.
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b) im Mittelmeere:
Kreta, die größte Insel Griechenlands.
c) im Ionischen Meere:
Korzqra (Korfu) und Ithaka.
4. Das griechische Volk. Die Griechen waren von arischer Abkunft und wohl von Norden her in ihr Land eingewandert. Sie selbst hielten sich für (Eingeborene und nannten ihre Hhnen pelasger (Altvordern); doch ist es zweifelhaft, ob die pelasger die vorfahren der Griechen oder ein schon vor deren Einwanderung in Griechenland ansässiges Volk waren. Die pelasger waren ein friedliches Volk und trieben Ackerbau und Viehzucht. Die Griechen ober, wie sie sich selbst nannten, Hellenen waren von schlanker, schöner Gestalt; sie hatten dunkle Augen und meist dunkles, zuweilen aber auch blondes haar. Ihr Geist war lebhaft und empfänglich für hohes und Edles; aber sie neigten auch zur Leidenschaft, Zu Wankelmut, zu Genuß- und Gewinnsucht. Sie schieden sich in mehrere Stämme:
1. Die Aölier in Nord- und Mittelgriechenland;
2. Die Achäer im Peloponnes;
3. Die Dörier, zumeist in Thessalien am Abhang des Olympus;
4. Die Ionier in Attika und auf der Nordküste des Peloponnes.
In der ältesten Zeit waren die Aolier und Achäer die mächtigsten Stämme, in späterer Zeit die Dorier und Ionier.
Die zahlreichen Häfen und Inseln des Landes lockten die Griechen zum Seeverkehr mit Kleinasien und anderen Ländern des Mittelmeeres. Die Gliederung in mannigfaltige Landschaften führte zur Bildung vieler Meiner Staaten mit sehr verschiedener Bevölkerung: der Athener ward unternehmend, heiter und nach Neuem begierig, der Spar» taner rauh, schweigsam und beharrlich, der Böotier schwerfällig und von beschränktem Blick, der Arkadier schlicht und genügsam, der Korinther genußsüchtig. Die von Natur geringe, jedoch erhöhbare Fruchtbarkeit der meisten Landschaften spornte die Einwohner zu reger Otigfceit an. Der heitere Himmel, die hellglänzenden Gestirne, die schönen Berge, Täler und Buchten weckten den Schönheitssinn der Bewohner. Das vorkommen von herrlichem Marmor beförderte Baukunst und Bildnerei.
§ 19. Die Götter der Griechen.
von allen heidnischen Völkern des Altertums ersannen sich die Griechen die reichste Götterwelt.
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Hella? bei Beginn der Perserkriege.
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konnte er durch Volksabstimmung, die vermittelst beschriebener Scherben geschah, auf zehn Jahre des Landes verwiesen werden, jedoch ohne da er an seinem Vermgen und seiner Ehre eine Einbue erlitt.
Hellas bei Beginn der Perserkriege.
21. Die griechische Kolonisation. Das griechische Volk hatte in den letzten Jahrhunderten einen gewaltigen Ausschwung genommen. Zu-nchst hatte es sich mchtig nach Osten und Westen ausgebreitet. Die Bevlkerung war stark gewachsen, so da sie im Mutterlande nicht mehr gengenden Unterhalt sand; zudem verlockten so viele fremde Ksten znr Auswanderung, wo man auf fruchtbarer Erde sich eine neue Heimat be-grnden konnte. So trat denn ein zweites Zeitalter der Koloni-sation ein. Damals wurden auf der Insel Sizilien Messana und Kolonien. Syrakus, in Unteritalien, das wegen der Menge der dort gelegenen griechischen Städte den Namen Grogriechenland erhielt, T a r e n t und viele andere Kolonien angelegt, die schnell zu Gre, Macht und Reichtum emporblhten. Selbst im sdlichen Gallien, dem heutigen Frankreich, ward eine griechische Kolonie gegrndet, Massalia, das heutige Marseille.
Ferner bedeckten sich die Nordkste des Mischen Meeres und die Gestade des Marmarameeres mit Griechenstdten. Am Bosporus wurde Byzanz, das heutige Konstantinopel, gegrndet, welches wegen seiner auerordentlich gnstigen Lage sich schnell entwickelte. Endlich wurde das Schwarze M e e r von einem Kranze griechischer Ansiedelungen umgeben. Bald gewann seine Nordkste, das heutige Sdruland, besondere Wichtigkeit; denn von dort wurden alljhrlich groe Schiffsladungen von Getreide in das getreide-arme griechische Mutterland versandt.
22. Griechisches Leben. Nun blhte der griechische Hnde l Handel, empor. Schwerbefrachtete Fahrzeuge, welche die Erzeugnisse gyptens und der Lnder am Schwarzen Meere, Kleinasiens und des Mutterlandes, Italiens und Galliens an Bord fhrten, durchkreuzten die Meere und fllten die Hfen der greren Handelsstdte, wie Korinth, gina, Athen, Syrakus,
Milet. Zwar schuf die Fahrt der das Meer dem Kaufmann viele Gefahren; Strme konnten sein Schiff treffen, Seeruber ihn angreifen, wilde Vlkerstmme, zu denen er verschlagen wurde, ihn berauben; aber wenn die Fahrt gelang, so fiel ihm ein reicher Gewinn zu. Mit dem Handel zugleich erblhte das Gewerbe. Vielfach entstanden Fabriken, die indessen nicht Gewebe, wie die heutigen Fabriken mit Maschinen betrieben wurden, sondern in denen
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J
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Griechische Geschichte. Erste Periode (bis 500).
tausends v. Chr. finden wir sie im Besitz einer hochentwickelten Kultur, über deren Eigenart die Ausgrabungen Heinrich Schlie-manns auf dem Hügel von Hissarlik in der Troas, in Tiryns und Mykenä (Argolis) uns unterrichten; wir pflegen sie die myke-nische Kultur zu nennen. Mächtige Könige erbauten starkbefestigte, mit „ kyklopischen Mauern“ umwehrte Königsbargen, glänzende Paläste und gewaltige Gräber (das „Schatzhaus des Atreus“); sie sammelten einen reichen Schatz von Edelmetallen: das Volk war ihnen völlig untertan, leibeigen oder fron pflichtig. Sie standen in regen, überwiegend freundlichen Beziehungen zu den großen Reichen des Orients, wie denn überhaupt diese ganze Kultur aus der Verbindung der griechischen Welt mit dem Orient erwachsen ist, doch so, daß die Griechen das vom Orient Überkommene völlig selbständig fortentwickelt haben. Das Handwerk, besonders die Schmiedekunst und Töpferei, zeigt eine erstaunliche Höhe der Entwickelung.
In die mykenische Zeit fällt ein Heerzug des Königs von Mykenä mit seinen Mannen und verbündeten Fürsten nach Troja und die Zerstörung dieser Stadt.
§ 18. b) Besiedelung der Küsten Kleinasiens. Die mit der zunehmenden Kultur steigende Yolkszahl nötigte den überschüssigen Teil der Bevölkerung zur Auswanderung. Die Kolonisation richtete sich zunächst naturgemäß nach den Inseln und Küsten Kleinasiens. Ihre Besiedelung erfolgte allmählich und erstreckte sich etwa über den Zeitraum von 1300 —1000. So wurde das Ägäische Meer ein griechischer See; die Phönizier wurden aus ihm verdrängt (§ 6). Die Kolonien waren selbständige Staaten.
Äolier aus Nordgriechenland gingen nach Lesbos; Ionier aus Mittelgriechenland besetzten den mittleren Teil der kleinasiatischen Küste und gründeten Kolonien in Chios, Samos, Milet, Ephesos, Smyrna. Die Gunst der Yerhältnisse brachte die asiatischen Griechenstädte zu erstaunlich schneller Blüte: als Ackerbaukolonien gegründet, zogen sie den phönikischen Handel an sich und beerbten die absterbenden Kulturmächte Yorderasiens. Bald überflügelten die ionischen Städte die ändern so sehr, daß man später unter Ionien das griechische Kolonialland überhaupt verstand.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Schlie-manns Heinrich
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Griechische Geschichte. Erste Periode (bis 500).
b) Wirtschaft und soziale Verhältnisse. Ursprünglich wohnten die Griechen in Dörfern, trieben Viehzucht und Ackerbau und kannten kein Privateigentum. Nach dessen Entstehung machte sich bald eine Ungleichheit des Besitzes bemerkbar. So entstand einerseits ein großgrundbesitzender, herrschender Adel, der seine bevorrechtete Stellung bald aus der Abstammung herleitete; anderseits wurden diejenigen, welche sich wirtschaftlich nicht halten konnten, gezwungen als Pächter oder Tagelöhner in den Dienst der Besitzenden zu treten; so wurde ein großer Teil der Bauernschaft unfrei oder politisch rechtlos. Umgeben von ihren Tagelöhnern und leibeigenen Knechten, die ihren Herren oft herzliche Anhänglichkeit bewiesen, führten die Adligen ein Leben ähnlich demjenigen der Ritter des Mittelalters; im Kriege kämpften sie zu Roß oder zu Wagen. Jedes Gut erzeugte der Hauptsache nach alles, was seine Bewohner brauchten, selber (Eigenwirtschaft).
Mehrfache Ursachen wirkten zusammen, daß durch Zusammenziehen des Hauptteils der Bürgerschaft auf einen Punkt die Stadt entstand (Sparta, die mauerlose, blieb immer eine Vereinigung von 4—5 Dörfern). Nun waren die Städter Ackerbürger, die draußen ihre Felder hatten.
Allmählich begann das Gewerbe sich zu entwickeln, am frühesten das der Töpfer und Schmiede; dazu trat in wachsendem Umfange die Schiffahrt.
Im 7. Jh. nahm, im Zusammenhange mit der Kolonisation, der Handel einen mächtigen Aufschwung. Neben Rohprodukten führte man Waren aus, die schon in fabrikmäßiger Weise, und zwar von Sklaven, für die Ausfuhr angefertigt waren, wie Töpferwaren, Waffen, Schmucksachen, Zeugstoffe, Möbel. Während in der älteren Zeit reine Naturalwirtschaft mit Tauschhandel geherrscht und als Wertmesser das Rind gegolten hatte, an dessen Stelle später Kupfer oder Eisen in Barren getreten war, prägte man jetzt aus Gold und Silber Münzen. Es begann die Geldwirtschaft.
Unter dieser wirtschaftlichen Umwälzung hatten die kleinen Leute, die Kleinbauern, Pächter, Tagelöhner, schwer zu leiden. Sie gerieten in Schulden. Der Zinsfuß war hoch, das Schuldrecht streng: der nicht Zahlungsfähige verlor nicht nur seine Habe, sondern wurde mit seiner Familie in die Knechtschaft verkauft.
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Römische Geschichte. Erste Periode (bis 264').
Der Sieg der Römer erklärt sieh daraus, daß
1. der römische ihaat ein fester Einheitstaat war, während die Samniten in losen Bauerngenossenschaften lebten;
2. die römische Legion seit Camillus in drei Treffen nach dem Dienst alter und jedes Treffen in zehn kleinere Abteilungen (Manipeln) zerfiel, die wie die Felder eines Schachbrettes aufgestellt waren. Das älteste Treffen, die Triarier, griff nur im Falle der Not ein. Überdies besaßen die Römer in dem Pilum eine überlegene Waffe.
3. Unterwerfung von Süditalien.
Nun wurden die Bewohner der Landschaften Lucanien und Bruttium mit Gewalt unterworfen; die meisten Griechenstädte ergaben sich den Römern freiwillig. Nicht so Tarent. Dieses war bei weitem die mächtigste der griechischen Städte, sowohl durch ihren Ackerbau wie ihren Gewerbebetrieb und Handel reich geworden. Mit dem Wachsen des Wohlstandes aber waren die Bürger verweichlicht, und statt selber zum Schutze des Yaterlandes zu kämpfen, warben sie Söldner an. Auch war die demokratische Verfassung zur Pöbelherrschaft ausgeartet.
Der Anlaß zum Kriege mit Tarent entstand dadurch, daß eine römische Flotte, die arglos in den Hafen vonjtanlm?M_ von der aufgeregten Menge überfallen wurde. Der römische Gesandte, den man abschickte, um Genugtuung zu fordern,'wurde beschimpft. Da erklärte Rom den Krieg.
Da aber die Tarentiner allein den Römern zu erliegen fürchteten, baten sie den Köni^ Pyrrhos von Epjimjanl-Bilfe, Dieser, ein Verwandter Alexanders d. Gr., leistete dem Rufe Folge, er gedachte im Westen ein ebenso gewaltiges Griechenreich zu gründen, wie es Alexander im Osten getan hatte. Algjkldherr der_erste seiner Zeit und seinem großen Vorfahren wenig nachstehend, besaß Pyrrhos nicht dessen staatsmännischen Blick; sein Unternehmen muß angesichts der ganzen Sachlage als ein abenteuerljghfiui^ zeichnet werden, trotz den Sympathien, die der ritterliche Held verdienen mag. Sein Hauptfehler war, daß er das Wesen des römischen Staates verkannte. Hieran, sowie an der ^politischen Zuchtlosigkeit der Griechen» auch an seinen allein auf Söldner-
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Extrahierte Personennamen: Alexanders Alexander Alexander
Land and Volk.
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Dieser Reichtum der Küstengliederung, der stete Zusammenhang mit dem Meere, über das sich ein fast immer blauer Himmel wölbt, lockte, im Verein mit der Kargheit des steinigen Bodens, schon frühzeitig die Griechen zur Schiffahrt, zum Handel und zur Koloniälgründung an. Wirkte das auf die materielle und geistige Kultur fördernd ein, so begünstigte der seemännische Geist auch die Ausbildung freierer Verfassungsformen. Da nun Griechenlands Angesicht nach Osten schaut, war das Volk auf Beziehungen zur vorderasiatischen Kultur hingewiesen, die ihm durch die Phönizier vermittelt wurde.
b) Gliederung der Oberfläche, Erzeugnisse und Einteilung. § 12.
Ebenso reich wie die Gliederung der Küsten ist die Gliederung der Oberfläche. Griechenland ist vorwiegend Gebirgsland.
Die Gebirge, am höchsten im Olymp, dem Götterberg, zu 3000 m ansteigend, durchsetzten das Land zum Teil fächerartig iimtzer-schneiden es in zahlreiche kleine Gebiete.
Dieser Umstand hatte zur Folge, daß die einzelnen Stämme und deren Teile voneinander abgesondert blieben. Dem griechischen Volke fehlte die staatliche Einheit. Meistens bildete jede Stadt mit ihrer Umgebung auch einen selbständigen Staat.
Obwohl die zwischen den Gebirgen liegenden Talkessel durch Flüsse bewässert sind und es auch nicht an einigen fruchtbaren größeren Ebenen fehlt, erforderte die Bebauung des steinigen Bodens angestrengte Arbeit, — anders als in den tropischen Ländern, wo die Natur dem Menschen mühelos ihre Gaben in den Schoß wirft und ihn so zur Schlaffheit verführt. Die Eichen-, Eschen-, Tannen- und Buchenwaldungen lieferten das Holz zum Schiffsbau und zur Verfertigung des Hausrats; vortrefflich gediehen Oliven, Feigen und Wein; dagegen brachte der steinige Boden nicht genug Getreide hervor, um die Bewohner zu ernähren, die deshalb auf die Einfuhr aus fremden Ländern angewiesen waren. Auch die Viehzucht war mühsam. Auf den Abhängen der Gebirge weideten hauptsächlich Ziegen- und Schafherden, nützlich durch ihre Wolle und ihr Fleisch; außer diesem waren auch Fische ein beliebtes Nahrungsmittel. Rinder- und Pferdezucht war nur in den größeren Ebenen möglich, wie in
Brettschneider, Geschichtl. Hilfsbuch. I. 2
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